Der Blick zurück durch die Finanzmarktbrille bietet sich um diese Jahreszeit förmlich an. Und was war das für ein spannendes Jahr! Regulierungen wurden angekündigt und wieder zurück auf den Prüfstand gestellt, andere Regulierungen in zwei Stufen in Kraft gesetzt oder vom Einzelhandel mit Argwohn beäugt… Es sind nur einzelne Aspekte, die es in unseren letzten Newsletter in diesem Jahr geschafft haben. Natürlich blieben auch die großen Trends wie Open Finance, Daten, KI, Embedded Finance und Risk Insights wichtig. Doch um Sie nicht mit einem 265-Seiten-Schmöker zu überfordern und noch Raum für den Ausblick ins neue Jahr zu lassen, konzentrieren wir uns hier und heute auf einige ausgewählte Highlights.
Die FiDA tanzt Tango: zwei Schritte vor, einen zurück
2025 wirkte die FiDA ein bisschen wie die Diva auf der EU‑Bühne: Erst hieß es „raus aus dem Programm“, dann „doch wieder drin“, zwischendurch Trilog‑Drama, Leak‑Gerüchte und jede Menge Expertenpanik in Webinaren und Verbandsrunden. Während Banken und FinTechs schwitzten, ob sie nun 18, 24 oder lieber gleich 48 Monate Umsetzungsfrist bekommen, erklärten Berater stoisch zum fünften Mal in einem Jahr, dass FiDA „den großen Sprung von Open Banking zu Open Finance“ markiere – nur eben zu einem Zeitpunkt, den offenbar noch niemand so ganz genau kennt.
Instant Payment 2025: Der raketenhafte Countdown zur Geld-Revolution
Dabei gibt es Regulierungen, die es tatsächlich bis zur Gesetzeskraft geschafft haben. Die Instant Payment Regulation gestaltete sich wie ein zweistufiger Raketenstart: Im ersten Schub mussten die Zahlungsdienstleister den Empfang von Echtzeitzahlungen in Rekordzeit meistern, quasi die erste Raketenstufe, die schon mal ordentlich Schub gab. Dann, mit der zweiten Stufe im Oktober, ging’s ans eigentliche Abschicken der Zahlungen mit Vollgas ins All (oder auf die Empfänger-Konten) – inklusive dem IBAN-Name-Check als Bordcomputer, der penibel sicherstellt, dass der Geldflieger auch die richtige Zieladresse trifft. Banken durften also zwischendurch kräftig zünden und navigieren, damit kein Zahlentransport in den unendlichen Weiten endet – ein echtes Manöver im Weltall der Finanztechnologie.
Das Wortungetüm, das BNPL neu definiert: Die EU-Verbraucherkreditrichtlinie 2025
Die EU-Verbraucherkreditrichtlinie 2025 ist nicht nur ein bürokratisches Wortungetüm, sondern bringt auch erhebliche Veränderungen für das “Buy Now, Pay Later” (BNPL)-Modell mit sich. BNPL wird künftig als Verbraucherdarlehen klassifiziert, was umfangreiche Kreditwürdigkeitsprüfungen und strengere Transparenzpflichten zur Folge hat – nicht unbedingt zur Freude der Händler. Dennoch: Damit erhöht sich der Verbraucherschutz deutlich, und BNPL-Anbieter müssen ihre Produkte und Prozesse umfassend anpassen, um den neuen rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Open Banking auf Schweizer Art und Balkan-Tempo: Die Finanzwelt wächst weiter zusammen
Die Schweiz und Serbien geben in Sachen Open Banking jetzt richtig Gas, auch wenn die “Early Birds” wie das UK wohl noch eine Weile uneinholbar vorausfliegen. Die Schweiz hat Ende November mit ihrer Multibanking-Initiative offiziell den Startknopf gedrückt, sodass Bankkunden jetzt luxuriös alle ihre Konten verschiedener Banken in einer einzigen App sehen können – quasi das Finanz-Drehkreuz für Privatkunden. Serbien hingegen bastelt schon länger fleißig an Regulierungen im Stil der PSD2, um nicht vom Open-Banking-Karussell abgehängt zu werden. Die Finanzwelt wächst also weiter zusammen – fast so, als ob alle zu einer großen internationalen Banking-Party eingeladen wären, nur dass diesmal jeder beim Türsteher seine Zustimmung zum Datentausch geben muss.
Und was bringt das kommende Jahr so?
Wissen wir natürlich nicht! Aber wir haben so unsere Vermutungen. Zum Beispiel diese: Kunden und ihre Customer Journey werden zukünftig bei den Banken nicht mehr nur akademische Studienobjekte oder regulatorische Prüfsteine sein, sondern das Herzstück strategischer Überlebenskunst bilden. Gute und nachhaltige Kundenzufriedenheit wird sich als das neue Killerkriterium etablieren, mit dem sich Banken positiv vom Wettbewerb abheben werden.
Wer hier Genaueres wissen will, dem sei unser neuestes Content Piece empfohlen.
Und natürlich bleiben wir unserer Tradition treu und verabschieden uns 2025 wieder mit ein paar Fun Facts!
- In Ecuador basteln die Menschen riesige „Monigotes“, Puppen aus alter Kleidung, die mit Sägemehl gefüllt sind. Diese werden am Silvesterabend verbrannt, um das Schlechte des alten Jahres symbolisch loszuwerden und Platz für das Gute im neuen Jahr zu schaffen.
- In Bulgarien schlagen die Kinder am Neujahrstag mit einem bunt geschmückten Ast („Surwatschke“) leicht auf den Rücken der Erwachsenen, um Gesundheit, Glück und Wohlstand für das kommende Jahr zu wünschen.
- In Schottland dauert der Jahreswechsel („Hogmanay“) traditionell bis zu drei Tage und ist voll von einzigartigen Ritualen, darunter das Singen von „Auld Lang Syne“ und das sogenannte „First Footing“ – der erste Gast nach Mitternacht bringt angeblich Glück fürs ganze Jahr.
In diesem Sinne: Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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